Spielregeln fürs LQ
Zeitpunkt:
Mindestens 4 x pro Jahr
Wochentag: wenn möglich Sonntag, im Anschluss an die Matinée von den Wr. Philharmonikern. (Sobald die Konzertermine fixiert sind, werden die LQ-Termine fix im Weblog vermerkt.)
Die Termine werden von den Mitgliedern des LQs "im Radl" organisiert, d.h. Edith organisiert den ersten Termin, dann Christine, Conny, Ines usw.
Organisieren bedeutet: Auswahl des Lokals, Einladen des Gastlesers, rechtzeitiges Vorschlagen von 2 weiteren Büchern, wovon eines zusätzlich zum Fixstarter gelesen wird. Organisieren der Abstimmung, welches von den 2 Büchern zu lesen ist...
d.h. Pro Termin wird ein Buch (Fixstarter) von der Organisatorin vorgeschlagen und 2 weitere Bücher, von denen 1 Buch vom LQ gewählt wird. (Mehrheit entscheidet) Pro Termin ist von der Organisatorin ein Gastleser einzuladen, der zumindest den Fixstarter, besser beide Bücher, gelesen hat.
Fixstarter:
Startermin: Edith - Die Akazie von Claude Simon
Christine: Schuld und Sühne von Dostojewksi
Conny: Geschichte von Nichts von Peter Glaser
Ines: Das Meer, das Meer von Murdoch
Mindestens 4 x pro Jahr
Wochentag: wenn möglich Sonntag, im Anschluss an die Matinée von den Wr. Philharmonikern. (Sobald die Konzertermine fixiert sind, werden die LQ-Termine fix im Weblog vermerkt.)
Die Termine werden von den Mitgliedern des LQs "im Radl" organisiert, d.h. Edith organisiert den ersten Termin, dann Christine, Conny, Ines usw.
Organisieren bedeutet: Auswahl des Lokals, Einladen des Gastlesers, rechtzeitiges Vorschlagen von 2 weiteren Büchern, wovon eines zusätzlich zum Fixstarter gelesen wird. Organisieren der Abstimmung, welches von den 2 Büchern zu lesen ist...
d.h. Pro Termin wird ein Buch (Fixstarter) von der Organisatorin vorgeschlagen und 2 weitere Bücher, von denen 1 Buch vom LQ gewählt wird. (Mehrheit entscheidet) Pro Termin ist von der Organisatorin ein Gastleser einzuladen, der zumindest den Fixstarter, besser beide Bücher, gelesen hat.
Fixstarter:
Startermin: Edith - Die Akazie von Claude Simon
Christine: Schuld und Sühne von Dostojewksi
Conny: Geschichte von Nichts von Peter Glaser
Ines: Das Meer, das Meer von Murdoch
Literaturecke - 25. Jun, 11:17
Literaturecke - 26. Jun, 07:35
zu Peter Glasers Buch:
Rezensionen - Süddeutsche Zeitung vom 03.12.2003
Weil Peter Glaser, als er 2002 den Bachmann-Preis erhielt, wie ein "Fremdgänger im Betrieb" wirkte, lässt Hans-Peter Kunisch seine eigenwillige Karriere noch einmal Revue passieren: Er sei immer schon gut gewesen, doch dann vergingen wieder viele Jahre bis zum nächsten Buch, und außerdem gab es anfangs, etwa beim Avantgarde-Sammelband "Rawums", noch diese "Angeberei". Doch auch schon eine unglaubliche Genauigkeit der Beobachtung und dieselbe "Skepsis gegenüber den Gefühlen", die ein besonderes "Verhältnis zur Dingwelt" beförderte. Jetzt habe Glaser bestechend gute Erzählungen geschrieben, bei denen sich Kunisch "an ebenso genauigkeits- und technikbegeisterte wie exaltiert empfindungsstarke Autoren der Moderne wie den Musil der 'Vereinigungen' oder den Benn der Rönne-Novellen erinnert" fühlte. Glaser habe eine Sprache, die nur auf den ersten Blick manieriert wirke, denn "jeder Schnörkel, jeder Gedanke, jede Übergenauigkeit" diene dazu, "die raue Oberfläche der Dinge fühlbar zu machen", und er sei ein "Spezialist für Vergleiche, die dem Leser vor dessen Auge die Welt zerlegen". Kunischs Fazit: eines der "interessantesten Bücher der letzten Jahre".
Kurzbeschreibung:
Peter Glaser meldet sich eindrucksvoll zurück: Mehr als eine Dekade nach seinen richtungsweisenden Bänden 'Rawums.' und 'Schönheit in Waffen' zeigt er sich auf der Höhe seiner Erzählkunst.
Der Titel ist Programm: Es geht um nichts - und doch um alles, nämlich um den Menschen in der modernen Alltäglichkeit. Geschichten mitten aus dem Leben also, die um die eine große Frage kreisen: Wie kann man bestehen in einer Welt, die sich jeder Sinngebung verweigert? Peter Glaser liefert keine Antworten, aber Beispiele dafür, wie Menschen sich behaupten, obwohl sie keine Helden sind. Mit extrem geschärfter Wahrnehmung und einer Lakonie, die den Zumutungen der Wirklichkeit ein feines Lächeln entgegensetzt, folgt er ihren Versuchen, Anschluss zu finden, glücklich zu werden, durchzuhalten.
So führt die Titelgeschichte den Leser in rasanter Fahrt vom Fuße der Pyramiden von Gizeh durch Griechenland und Italien nach Hamburg, immer auf den Fersen eines jungen Deutschen, der seine davongefahrene alte Tant e sucht und dabei vom Verrat seiner Geliebten erfährt. In der Erzählung 'Raumpflege' entfaltet sich eine Verschwörungstheorie, nach der ein Analphabet, eine Putzfrau und ein Steuerberater den Lauf der Welt verändert haben. Durch die Mikrobeobachtung und die Raffinesse der erzählerischen Feinmechanik entstehen Texte, die die Weltwahrnehmung erweitern, weil sie rätselhafte Berührungen mit der Wirklichkeit herbeiführen. Und immer wieder kann es einem passieren, dass man einen Satz liest, der die ganze Welt aufgehen lässt.
Weil Peter Glaser, als er 2002 den Bachmann-Preis erhielt, wie ein "Fremdgänger im Betrieb" wirkte, lässt Hans-Peter Kunisch seine eigenwillige Karriere noch einmal Revue passieren: Er sei immer schon gut gewesen, doch dann vergingen wieder viele Jahre bis zum nächsten Buch, und außerdem gab es anfangs, etwa beim Avantgarde-Sammelband "Rawums", noch diese "Angeberei". Doch auch schon eine unglaubliche Genauigkeit der Beobachtung und dieselbe "Skepsis gegenüber den Gefühlen", die ein besonderes "Verhältnis zur Dingwelt" beförderte. Jetzt habe Glaser bestechend gute Erzählungen geschrieben, bei denen sich Kunisch "an ebenso genauigkeits- und technikbegeisterte wie exaltiert empfindungsstarke Autoren der Moderne wie den Musil der 'Vereinigungen' oder den Benn der Rönne-Novellen erinnert" fühlte. Glaser habe eine Sprache, die nur auf den ersten Blick manieriert wirke, denn "jeder Schnörkel, jeder Gedanke, jede Übergenauigkeit" diene dazu, "die raue Oberfläche der Dinge fühlbar zu machen", und er sei ein "Spezialist für Vergleiche, die dem Leser vor dessen Auge die Welt zerlegen". Kunischs Fazit: eines der "interessantesten Bücher der letzten Jahre".
Kurzbeschreibung:
Peter Glaser meldet sich eindrucksvoll zurück: Mehr als eine Dekade nach seinen richtungsweisenden Bänden 'Rawums.' und 'Schönheit in Waffen' zeigt er sich auf der Höhe seiner Erzählkunst.
Der Titel ist Programm: Es geht um nichts - und doch um alles, nämlich um den Menschen in der modernen Alltäglichkeit. Geschichten mitten aus dem Leben also, die um die eine große Frage kreisen: Wie kann man bestehen in einer Welt, die sich jeder Sinngebung verweigert? Peter Glaser liefert keine Antworten, aber Beispiele dafür, wie Menschen sich behaupten, obwohl sie keine Helden sind. Mit extrem geschärfter Wahrnehmung und einer Lakonie, die den Zumutungen der Wirklichkeit ein feines Lächeln entgegensetzt, folgt er ihren Versuchen, Anschluss zu finden, glücklich zu werden, durchzuhalten.
So führt die Titelgeschichte den Leser in rasanter Fahrt vom Fuße der Pyramiden von Gizeh durch Griechenland und Italien nach Hamburg, immer auf den Fersen eines jungen Deutschen, der seine davongefahrene alte Tant e sucht und dabei vom Verrat seiner Geliebten erfährt. In der Erzählung 'Raumpflege' entfaltet sich eine Verschwörungstheorie, nach der ein Analphabet, eine Putzfrau und ein Steuerberater den Lauf der Welt verändert haben. Durch die Mikrobeobachtung und die Raffinesse der erzählerischen Feinmechanik entstehen Texte, die die Weltwahrnehmung erweitern, weil sie rätselhafte Berührungen mit der Wirklichkeit herbeiführen. Und immer wieder kann es einem passieren, dass man einen Satz liest, der die ganze Welt aufgehen lässt.
zu Ires Murdochs Buch:
Ein alter Mann nimmt sich wichtig: Charles Arrowby, ehemals erfolgreicher Theatermann, zieht sich in ein einsames Haus am Meer zurück, um seine Memoiren zu schreiben. Seine Erlebnisse, seine zahllosen Frauengeschichten, selbst seine Mahlzeiten -- all das, glaubt er, wird die Nachwelt interessieren. Doch während er schreibt, geschieht etwas Unerwartetes: Er erfährt, dass im Nachbarort die Frau lebt, die ihn vor Jahrzehnten als einzige nicht erhört hat und die er deshalb (Macho-Logik!) für die Liebe seines Lebens hält. In seiner Egozentrik ist er davon überzeugt, dass sie seine neu entflammte Leidenschaft zu teilen habe -- und erleidet hoffnungslos Schiffbruch.
Ein Jahr nach ihrem Tod legt der Deuticke-Verlag Murdochs 1978 erschienenen Roman über einen in seiner Scheinwelt gefangenen und am "echten" Leben scheiternden Mann neu auf. Seine Wahrheiten sind zeitlos: trotz einiger Längen eine überraschend aktuelle Schilderung der unüberbrückbaren Kluft des Menschen zwischen der Welt in seinem Kopf und der unter seinen Füßen. --Christoph Nettersheim
Perlentaucher.de
Buchnotiz zu : Frankfurter Rundschau, 28.12.2000
Barbara von Becker findet, dass dieses 1978 erstmals erschienene Buch, für das Murdoch den Booker Preis erhielt, noch heute von "erfrischender Aktualität" ist. Erzählt wird die "zeitlose" Geschichte eines "intelligent monologisierenden, arroganten Machos", der sich in ein Haus am Meer zurückgezogen hat und feststellen muss, dass seine große Liebe, die einzige, die ihn nie erhört, sondern einen anderen geheiratet hat,...