Freitag, 22. Dezember 2006

LQ im Jahr 2007 - Teil 2

Meine Lieben: Peter Glaser werden wir wohl eher fallen lassen -
d.h. ihr könnt wählen zwischen:
Von der Schönheit von Zadie Smith (Empfehlung Rainer E.) - S.517, €22,90
Die Ausschweifung von Wilhelm Genanzino - S.194 - €10
Wunderzeit von Catalin D.Florescu - S.282 - €20,90

Infos über Zadie Smith:

ihr letztes Buch oder Zähne zeigen. (Debüt)
Nach ihrem Sensationsdebüt Zähne zeigen hat man von der 30-jährigen Londoner Autorin Zadie Smith einiges erwartet. Ihr Nachfolgeroman Der Autogrammjäger war da in gewisser Weise ein Rückschritt -- auch wenn er Passagen enthielt, die schlichtweg großartig waren. Mit Von der Schönheit ist Smith nun nicht nur auf der Höhe ihres Erstlings angekommen, sie schießt noch weit darüber hinaus. Fast scheint es, als hätte man das reife Spätwerk eines Philip Roth oder eines Ian McEwan vor sich, so gut sitzt jeder Satz. Dabei hat sich Smith wieder ganz und gar darauf konzentriert, was sie am besten kann: die stille, niemals aufgesetzt wirkende Schilderung von Figuren, die weniger Typen und Charaktere sind, sondern vielmehr wie Menschen aus Fleisch und Blut erscheinen -- mit allen Makeln, Sorgen und Nöten, die lebende Menschen eben so haben. Von der Schönheit ist ein ebenso kluger wie humorvoller College-, Familien-, Entwicklungs- und Generationenroman, wie es ihn lange schon nicht mehr gegeben hat. --Isa Gerck

kulturnews.de
Zadie Smith war gerade mal 24, als sie mit ihrem Debüt „Zähne zeigen" einen Weltbestseller landete. Während sie nach dem eher schlappen Zweitling „Der Autogrammhändler" schon fast den Ruf eines One-Hit-Wonder weg hatte, kontert die Tochter einer jamaikanischen Einwanderin und eines Engländers jetzt mit einer grandiosen Kombination aus Campus- und Gesellschaftsroman. „Von der Schönheit" verpasst Edward M. Forsters „Wiedersehen in Howards End" ein Upload und beschreibt das Aufeinanderprallen konservativen und liberalen Denkens im amerikanischen Akademiker-Milieu. Der politisch progressive, englische Kunsthistoriker Howard Belsey und seine Familie treten an gegen die Sippe seines Widersachers Monty Kipps, der Minderheitenschutz als unnötig ablehnt. Querverbindungen sind bei dem Familienduell natürlich inklusive. Man könnte Zadie Smiths drittem Roman eine gewisse Überambitioniertheit vorwerfen: eine zu wirre Handlung, zu viele Nebenstränge und fast jede Figur ist Prototyp einer bestimmten Weltanschauung. Doch zur Entlarvung von Klischees sind Klischees unverzichtbar, zumal sie in „Von der Schönheit" von brillianten Dialogen und psychologisch feinsinniger Figurenzeichnung flankiert werden. Und am Ende steht eine ganz wichtige Erkenntnis: Hinter unterschiedlichen Hautfarben, Religionen und politischen Weltanschauungen stehen Wünsche, Schwächen und Träume, die einander verdammt ähnlich sind.

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